Probiotika – ein neues Zeitalter für die Gesundheit hat begonnen
- Kristin Zedler
- 28. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich Forscher wie Louis Pasteur (*1822 bis ⴕ1895) und später Robert Koch (*1843 bis ⴕ1910) für die Mikrobiologie. Dabei entdeckten sie nicht nur neue Krankheitserreger, sondern widmeten auch den Bakterien des menschlichen Verdauungstrakts ihr wissenschaftliches Interesse. Louis Pasteur konnte zum Beispiel in einigen Versuchsreihen zeigen, dass Darmbakterien das Wachstum des Milzbranderregers hemmen. Die öffentliche Diskussion über den gezielten und vorbeugenden Einsatz von Laktobazillen (Milchsäurebakterien) wurde 1907 von Ilja Metschnikow (*1845 bis ⴕ1916) entfacht: Der direkte Nachfolger von Pasteur am Pasteur-Institut in Paris stellte fest, dass die im Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien schädliche Keime aus dem Darm verdrängen und damit das Immunsystem stärken. Probiotika dienten zunächst also weniger der Unterstützung der Darmflora, sondern mehr der „Entgiftung“ des Darms.

Die Rolle der Darmflora für Verdauung, Immunsystem, Nährstoffaufnahme und vielem mehr wurde erst nach und nach bekannt – und zwischenzeitlich verlor die Wissenschaft sogar für eine lange Zeit das Interesse an probiotischen Bakterien, da die Entdeckung des Antibiotikums zur Bekämpfung bakterieller Infekte der Medizin völlig neue Wege eröffnete. Zwar wurde der erste probiotische Bakterienstamm zur Behandlung schwerer Darminfektionen bereits 1917 isoliert und angemeldet, doch in der Praxis waren die Antibiotika die vorherrschende Medikation. Probiotika erweckten erst in den 1960er–Jahren wieder das Interesse der Wissenschaft, als die meisten Antibiotika bereits vollständig erforscht und durchgetestet waren. Seitdem – und noch mehr seit Beginn des 21. Jahrhunderts – sind Probiotika ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Täglich zeigen neue klinische Studien das enorme Potenzial von Probiotika für die Gesundheit unseres gesamten Organismus auf.
Einer der ersten Anwendungs- und Forschungsbereiche von Probiotika war die Bekämpfung von Durchfall – ausgelöst durch Antibiotika. Studien belegen nicht nur, dass Probiotika bei rechtzeitiger Anwendung Durchfall reduzieren oder gar verhindern können, sondern auch, dass speziell kombinierte Bakterienstämme die Darmflora ergänzen und regenerieren können.
Schritt für Schritt entdeckt die Wissenschaft, dass die kleinen Helfer für den Darm mitunter wahre Lebensretter sind. Gab es noch vor 20 Jahren kaum Studien über Anwendung und Wirkung
en von Probiotika, sind es inzwischen jährlich Zehntausende. Neben dem erfolgreichen Einsatz von Probiotika im Rahmen einer Antibiotikatherapie zeigen immer mehr Studien ihr gesundheitliches und präventives Potenzial für den gesamten Organismus. Die Einsatzgebiete der Probiotika scheinen ohne Grenzen zu sein. Ob es sich um Darmbeschwerden wie Durchfall oder das Reizdarmsyndrom handelt, das Erschöpfungssyndrom, Depressionen, entzündliche Erkrankungen wie Rheuma und Demenz oder Volkskrankheiten wie Leberstörungen und Diabetes Typ 2: Schritt für Schritt entdeckt die Wissenschaft, dass die kleinen Helfer für den Darm mitunter wahre Lebensretter sind.
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